Sudetendeutsche Landsmannschaft SL-Hochtaunus in Usingen

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Sport

Bearbeitung: 03.02.2002

Die Wurzeln des DFB


Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wurde im Jahre 1900 gegründet. Sein erster Präsident war der Vorsitzende des Deutschen Fußball-Clubs (DFC) Prag, Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Hueppe (geb. 1852 in Neuwied). Er mußte 1904 sein Amt niederlegen, da die FIFA, der der DFB beigetreten war, keine ausländischen Präsidenten erlaubte. Das erste deutsche Meisterschaftendspiel trugen 1903 der VfB Leipzig und der DFC Prag in Hamburg-Altona aus (Ergebnis: 7:2).

Die deutsch-böhmische Schiedsrichtervereinigung gründete 1911 für Böhmen den “Deutschen Fußball-Verband” (DFV). Nach 1918 spielten DFC Prag, DSV Saaz und Teplitzer FK in der CSR-Staatsliga. 1930/31 und 1931/32 stellte der DFC Prag den Amateur- Staatsmeister der Republik. Der Teplitzer FK war einige Zeit bekannt durch Teilnahme am Mitropa-Cup und durch eine zweiwöchige Südamerikareise. Der “Deutsche Turnverband” lehnte den Fußball ab, da er eine Verrohung der Jugend befürchtete. Nach dem Anschluß ans Reich wurde der DFV als Gau 18 in den NS-Bund für Leibesübungen eingegliedert.

(Toni Herget in: Sudetendt.Zeitung, 11.1.1991)

Masaryk über das Sokolwesen


“Ebenso wie zur Zeit Kollars haben wir spät von den Deutschen Gedanken und völkische Einrichtungen übernommen. Als bestes Beispiel kann das Sokolwesen gelten, das als eine deutsche Idee von einem gebürtigen Deutschen (Tirsch, OAK) zu uns verpflanzt worden ist”
(Quelle: Theimer, Hugo, Die Sudetendeutschen, 1987, S. 586)


Die Volkskraft der Tschechen


HUGO HASSINGER betont in seinem 1925 erschienen Standardwerk "Die Tschechoslowakei" (Seite 110), daß sich die Volkskraft der Tschechen in den hohen Tauglichkeitsziffern der Soldaten zeige. Auch die sportlichen Leistungen der Tschechen seien auf beachtenswerter Höhe, wenn auch mancher sportliche, von Sudetendeutschen errungene Sieg neuerdings (1925!) den Tschechen gutgeschrieben werde. Besonders in den Industriegebieten liege die Volksgesundheit der Sudetendeutschen durchschnittlich unter der der Tschechen. Im Jahre 1925 gehörten nur 3 Prozent der Sudetendeutschen einem Turnverein an, während es bei den Tschechen 14 Prozent waren. Dieser Unterschied dürften sich in den Dreißiger Jahren aber verringert haben.


Enttäuschung deutscher Rasseforscher


Nach dem “Anschluß” des Sudetenlandes untersuchten deutsche Rasseforscher die rassischen Merkmale seiner Einwohner. Das Ergebnis war ernüchternd: Nur 25 Prozent von ihnen entsprachen dem nordischen Ideal, 55 % erwiesen sich als rassisch gemischt und 20 % als andersrassig. Tschechische Kontrollgruppen  hatten hingegen mit 45 %, 40 % u.  15% “günstigere” Werte, was zur raschen Einstellung der Untersuchungen führte.


Wintersport: Ski-Pionier Zdarsky

Einer der wichtigsten Ski-Pioniere war Mathias Zdarsky, der am 25.2.1856 in Trebitsch in der Iglauer Sprachinsel geboren wurde. Er entwickelte eine neue Bindung, die auch in Norwegen patentiert wurde und gab 1896 das Buch “Lilienthaler Skilauftechnik” heraus. Seine Erfahrung war auch bei der Österreichischen Armee gefragt, deren Berater er über viele Jahre war. Zdarsky starb am 20.6.1940 in St. Pölten.


Wettkampfsport


Besondere Erfolge können Sudetendeutsche im Schisport aufweisen. Vorzeigeathlet war Gustl Berauer aus dem Riesengebirge (*1916 in Petzer). 1936 erzielte er bei der Olympiade in der Langlaufstaffel der CSR die beste Zeit. Seine Stärke war die Nordische Kombination, in der er 1939 in Zakopane und 1941 in Cortina d`Ampezzo Weltmeister wurde und die bis dahin dominierenden Skandinavier hinter sich ließ. Im Schisprung erreichte Berauer seine größte Weite im März 1940 von der Mammutschanze in Planica mit 100 m. Auf nationaler Ebene fügte er diesen Erfolgen vier Deutsche Meisterschaften hinzu. Nach dem Krieg konnte er den Schilauf wegen einer schweren Verwundung an der Ostfront nicht mehr betreiben. 1961 stiftete jedoch der Österreichische Skiverband den Berauer-Pokal für den Mannschaftswettbewerb in der nordischen Kombination.


Die erste Olympische Medaille (Bronze) eines Sudetendeutschen Wintersportlers gewann Rudolf Burkert 1928 in St. Moritz.  Es war überhaupt die einzige Wintersportmedaille, die ein Sportler der CSR bis 1938 errungen hatte.
(Sudetendeutsche Zeitung, 25.11.1977, S. 7).

Schon 1907 errang Johann Hollmann den Titel “Skimeister von Deutschland”. Weitere Namen sind zu finden bei Heinz Podelnik, ”Stolze Erinnerungen”, Dr. Pepi Erben, “Stolze Erinnerungen II” sowie bei Toni Herget, “Von sudetendeutschen Skiläufern” in Sudetenpost, 1. April 1976, S.3.

Erfolgreiche Sportler mit sudetendeutschen Wurzeln

Egerland:

Erich Kühnhackl, Eishockey, 1980: 500 Spiele, 500 Tore, aus Zieditz
Klick, Josef, Leichtathlet, aus Kottiken, Kreis Mies, zahlr. dt. Meisterschaften, vor allem Wurf
Volk, Friedebert, aus Chotieschau, Kreis Mies, Stabhochsprung, Hessische Meisterschaften, Hessische Rekorde und Deutsche Hochschulmeisterschaften
Wagner, Alwin, Eltern aus Oschelin, Kreis Mies, Diskuswerfer, 67,80 m, mehrfacher Dt. Meister, Olympiasechster                                                        Neid, Silvia, Trainerin der Damenmannschaft Fußball, Vater aus Wottawa bei Ronsperg, Kreis Bischofteinitz

Gottesgab:
Ewald Roscher, Skispringer und Erfolgstrainer in D & Schweiz
Tepl:                   
Silvia Hanika, Tennis, Vater aus Großmaul bei Tepl;
Marienbad:
Peter Hofmann, Zehnkampf; auch Wagnersänger und Popstar
Mähren:                
Bernhard Langer, Golf
Nordmähren:        
Sigi Held, Fußball
Neudorf/Petschau:
Horst Floth, Bobfahrer, Weltmeister 1970, Europameister 1971
Neutitschein:
Boris Becker, Mutter aus Kunwald bei Neutitschein
Komotau:
Franz-Peter Hofmeister, Leichtathlet, 400m-Europameister, Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis 1980, Vater aus Trupschitz
Krummwasser:     
Hugo Simon, Jahrgang 1942, Legende im Springsattel, Olympiateilnehmer für Österreich, dreifacher Weltcupsieger
Olmütz:
Jaschek, Willi, Deutscher Meister im Gerätturnen
Prag-Smichov:      
Felix & Christian Neureuther, Skifahrer, (Sohn bzw. Gatte Rosi Mittermeiers), Mutter Gretl, geb. Nonnenbruch, war mit ihrer                                        Schwester Nani eifrige Turnerin im TV Smichov (Sudetendeutscher Turnerbrief, 1987/2, S. 20)
Rennerbaude/Riesengebirge:
Dr. Pepi Erben, Olympiateilnehmer 1952, zwei Studentenweltmeisterschaften im Abfahrtslauf, 16 Hessenmeisterschaften, ab 1957 Vorsitzender des "Flachland-Clubs" Frankfurt/Main mit 1.500 Mitgliedern.
Rochlitz-Sahenbach an der Iser:
Hermann Möchel, achtmaliger Deutscher Meister im Schilanglauf
Schönhengstgau:    
Guido Kretschmar, Weltrekord im Zehnkampf, Sportler des Jahres 1980, Eltern aus Sichelsdorf.
Sigi Wentz, Olympiadritter im Zehnkampf, Mutter aus Kornitz
Sudetenland:
Karl Schranz, * 1938, Weltmeister Schilauf, Mutter Sudetendeutsche (Sudetenpost 23/1998)

 
 
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